Das war KARLOPOLIS

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Was passiert, wenn sich eine 2000-Seelen-Gemeinde in eine Millionenmetropole verwandelt, konnte man letztes Wochenende vom 26. bis 29. Mai in Karlstetten erleben. Die KünstlerInnen Christina Gegenbauer und donhofer. thematisierten Großstadtphänomene wie Anonymität, Überwachung, kulturelle Vielfalt und vieles mehr. Am 26. Mai eröffneten sie im Beisein von LAbg. Mag. Bettina Rausch und Mag. Stephan Gartner (Leiter Viertelfestival NÖ) sowie über 400 BesucherInnen das interaktive Kunstprojekt. Danach ging es zum ersten "Stadtspaziergang", einer Führung durch den urbanen Spielplatz.

Eine Wertung, ob Stadt- oder Landleben besseri love karlopolis sei, stellte für Christina Gegenbauer und donhofer. keine Bedeutung dar, vielmehr wollten sie die KarlstettnerInnen zur Reflexion anregen, wie die Entwicklung ihres Ortes aussehen könnte. Im öffentlichen Raum waren zahlreiche Installationen und Performances zu entdecken. Die 140 m lange Graffiti Wall, gestaltet von den SchülerInnen und Lehrkräften der NMS Karlstetten, wurde bewundert und bot auch Raum zum Selbersprayen. Sowohl die Musikschule als auch der Musikverein sowie NOLZ trugen zur lebendigen Straßenmusikszene in KARLOPOLISA bei.

U-Bahn-Stationen wurden errichtet und mit lebensgroßen Puppen versehen, die die Bevölkerungsdichte und ethnische Vielfalt einer Stadt thematisierten. Täglich um 16.00 Uhr erlebten die BesucherInnen ein besonderes Verkehrsspektakel. Die "Rush Hour" legte den Verkehr im Zentrum der Megacity lahm. Mehr als 50 Kinder eroberten mit Bobbycars den Hauptverkehrsknotenpunkt und demonstrierten, wie schnell sich in einer Großstadt ein absolutes Verkehrschaos entwickeln kann: Unfälle, Rettungseinsätze, schaulustige Passanten und ungeduldige AutofahrerInnen.

"Demokratie leben" stellte einen zentralen Fokus in der Megacity dar. Die Pfadfinder demonstrierten für den Erhalt der Grünflächen in der wachsenden Metropole. Mit der Parole "Grün statt grau" strömten sie durch die Innenstadt und erhoben ihre Stimme für eine grünere Stadt. Auch beim Speakers Corner konnten die BesucherInnen ihre Meinungen an die Bevölkerung richten.

Das Modell der perfekten Großstadt entstand am Sportplatz: die 150 m² große Luftbildaufnahme von Karlstetten animierte gemeinsam mit imposanten Modellteilen zum Orientieren und Gestalten des City Centers. Eine Raumplanerin stand den BesucherInnen Rede und Antwort, sie fungierte als Expertin für innovative Ansätze zur gut geplanten Stadtverdichtung.

Wer mit Großstadtleben ein spannendes Kultur- und Freizeitprogramm assoziierte, wurde fündig. Im Schloßkeller erfreuten sich die Lesung "Großstadtgeflüster" und Filmklassiker zum Thema großer Beliebtheit.
Das Open Air wurde von zahlreichen KarlopolitanerInnen und Interessierten besucht. Zu sehen gab es "Maikäfer flieg" und "Das Leben ist keine Generalprobe".

Die Lichtinstallation "Konsum als Religion" sorgte für ein besonderes Überraschungsmoment. Die KünstlerInnen bespielten die Kirche mit verfremdeten Logos bekannter Großkonzerne - eine Konsumkritik, die bis weit über die Grenzen von KARLOPOLIS zu sehen war. 

 

Fotos: DI Verena Schmidt; W. Nemec

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